Babu Adventure Camp

Mittwoch, 18. Februar 2015

Fliegen am Sirkot - Zweiter Tag

17.02.2015
Es ist traumhaft hier.
Keine großen Ablenkungen. Keine Parties, keine abendliche Action. Der Himmel ist heute sternenklar. Was das wohl für den morgigen Tag bedeuten wird?
Die Piloten, die hier sind sprechen nur bedingt englisch. Ein längeres, informatives Gespräch ist kaum möglich. Immerhin habe ich herausgefunden, dass einer der beiden Tandempiloten der Schwager von Babu ist.
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Gegen 11 sind wir hoch zum Startplatz gelaufen. Gestern erzählte man uns nach, dass es nach 11 immer schwieriger wird zu starten.

Ich habe auch nicht lange gewartet. Irgendetwas ist an diesem Startplatz echt tricky. Ich habe noch nicht herausgefunden was genau es ist. Ich vermute, dass man sich immer wieder in einer Leesituation befindet. Die Geländestruktur ist alles andere als simpel. Gott sei Dank hatten auch die Einheimischen Piloten alle die Absicht unten im Flusstal auf dem Landeplatz zu landen.

Keine 10 Pferde hätten mich dazu gebracht überhaupt einen Versuch zu unternehmen, um top zu landen. Irgendwann nach einer halben Stunde "Waschküche" wollte ich gerne in Richtung Landeplatz. Doch nirgendwo war ein einheimischer Pilot in der Nähe, bei dem eine ähnliche Absicht erkennbar gewesen wäre. Also blieb mir nichts anderes übrig als mich weiter in der brodelnden Thermikküche aufzuhalten, oben zu bleiben und Ausschau zu halten. Endlich machte sich ein Tandempilot auf den Weg raus. Ich nix wie hinterher. Leider flog er nicht unmittelbar in die Richtung, in der angeblich der Landeplatz liegen soll. Das war mir aber egal. Irgendwohin musste der ja. Wir überquerten ein Tal, flogen an einem Grad entlang und am Ende des Grates dachte ich, er fliegt jetzt Richtung Landeplatz. Nix da. Wieder überquerte er das Tal zurück auf einen Hang zu.
Bis ich dann endlich unten im Tal Schirme liegen sah.

Es war der Landeplatz.
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Und auch dem Tandem landete kurz nach mir ein. Heute war auf der anderen Talseite eine Art Volksfest. Irgendein hinduistischer Feiertag. Ich dackelte hinter den Piloten her und fühlte mich unter all den Nepalis wie ein Alien. Zumal ich auch ganz offen so angestarrt werde als käme ich von einem anderen Stern.

Es gab eine Schießbude von annodazumal, eine hölzerne Riesenschiffschaukel,
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die mich an meine Kindertage erinnerte, ein klappriges Riesenrad,
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ein par windige Kinderkarussells --- ich fühlte mich in die 60er Jahre meiner Kindheit versetzt.

Wir schlenderten also über diesen überfüllten Rummelplatz und traten dann den Rückweg an, wieder über den Landeplatz, ca 400 Höhenmeter den Berg hoch zur "Jeep-Haltestelle"
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Auf dem Weg dorthin machten wir an einer Imbissbude Rast wo es leckere Nudeln gab. Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir oben in unserem Camp an. Und wieder neigt sich ein ereignisreicher Tag dem Ende entgegen und ich genieße es Zeit zu haben die Eindrücke des Tages noch einmal Revue passieren lassen zu können.

Dienstag, 17. Februar 2015

Sorekregion am Sirkot

16.01.2015
Ich bin in Sirkot, bzw am Sirkot im Adventure Camp von Babu. Um 7 Uhr wurden Johannes und ich am Hotel von einem Taxi abgeholt. 2 nepalesische Frauen plus der Fahrer begrüßten uns. Eine der beiden Frauen stellte sich als Babus Ehefrau vor. Die Anderen fuhr mit uns bis hierher. Die Fahrt war bereits ein kleines Abenteuer gewesen. Nach knapp 1 Std waren wir endlich aus Pokhara draußen. Wir hatten weder Tee noch Frühstück und bald hielten wir an einem richtigen nepalesischen "Imbiss".
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Endlich kein vereuropäischtes Frühstück mit lapprigem Toast, leicht ranziger Butter und widerlich süßer Marmelade, sondern bestehend aus einem frisch im Fett gebackenen Sesamkringel, frittierten Kartoffeln, Zwiebeln und Eiern - auf Letztere habe ich verzichtet -. Ich hatte keine Ahnung wo Sirkot liegt. Immer wieder las ich am Straßenrand den Grenzstadtnamen nach Indien Sunauli. Ergo mussten wir auf einem Weg nach Süden sein.
Nach ca. 1,5 Std Fahrt hielten wir an einer Serpeninenkurve und es hieß "Aussteigen". Da stand auch ein Haus, aber ich konnte mir kaum vorstellen, dass wir bereits am Ziel sein sollten. Ein junger Nepali bestand darauf meinen Koffer zu tragen. War auch gut so. Der Weg führte treppenstufenartig steil abwärts, dann mussten wir über eine Hängebrücke und standen mitten in einem immens breiten Flussbett. Dort stand eine Art Jeep mit Ladefläche.
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Wir standen mitten auf dem Landefeld. AHA. Nun gut. Gross genug ist es. Aber wo sollte hier irgendwo im weiten Umfeld ein Startplatz sein?

Erstmal hieß es "Einsteigen". Wir beide Frauen dürften ins Fahrerhaus. Die Jungs hinten auf die Ladefläche. Dann ging es los über Stock und Stein. Über 1 Std lang tuckerten wir die steinigen Serpentinenpfade durch Schlaglöcher den Berg hinauf. Immer höher und höher. Und tatsächlich fuhren wir nach ca 1 Std durch ein Tor auf eine Art Vorplatz. Es wurde alles abgeladen, u.a. die Ziegelsteine, die auch mittransportiert wurden. Man musste eine relativ breite Steintreppe hoch und stand plötzlich auf einem riesigen Rasenplatz mit einer großen Bhuddastatue in der Mitte. An einem Ende des Platzes ein großes rundes Steinhaus, dem gegenüber ein flaches Backsteinhaus.
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Wir sind also mitten in Babus Adventurecamp angekommen. Babus Frau ist in Pokhara geblieben die andere Frau eine Pilotin in Ausbildung. Sie fliegt seit 1 Jahr. Hier schwirren weitere Nepali herum, aber so richtig verstanden was hier wer eigentlich macht und warum er hier ist, habe ich noch nicht ganz verstanden. Es gibt hier Erfahrene Piloten und solche, die das Fliegen lernen. Laut deren Aussage ist Babu ihr instructor.
Ist egal. Uns wurde zunächst 1 Zimmer mit 2 Einzelbetten zugewiesen. Aber als wir klarstellten, dass wir weder ein Paar sind noch enge Freunde und wir es vorziehen würden, wenn jeder ein eigenes Zimmer bekäme, war dies auch kein Problem.
Wir bekamen leckeres Dal und dann machten wir uns auf den Weg zum Startplatz, ca. 20 Min Fußweg.
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Es ist wahnsinnig schön hier oben. Der Landeplatz liegt etwa 900 m tief und ist von hier oben aus nicht sichtbar. Es stellte sich schnell heraus, dass es sinnvoll wäre top zu landen. Es fährt zwar ein Jeep gegen 16 Uhr von unten hoch, aber das Hochgebracht werden ist mit einem nicht unerheblich zeitlichen Aufwand verbunden.
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Wir beobachteten erstmal eine ganze Weile die einheimischen Piloten, die angeblich mehr und weniger erfahren sind. Alle sind sauber und perfekt gestartet. Das Toplanden erschien mir aufgrund der thermischen Bedingungen nicht ohne ---
Letztlich bin ich nach 45 Min sauber gestartet und habe mich der nepalesischen Thermoküche ausgesetzt. Wie schon in Pokhara finde ich das Fliegen hier ziemlich anspruchsvoll. Hier am Sirkot fordert aber auch das Starten gutes Schirmhandling und wenn man keine großen "Reisestrapazen" vom Landeplatz im Flussbecken auf sich nehmen will, muss man hier oben auch wieder Einlanden. Nach 3 Anläufen ist es mir auch ohne großen Probleme gelungen.

Jetzt liege ich glücklich und zufrieden auf meinem Doppelbett, eingekuschelt in meinen Schlafsack und freue mich auf den morgigen Tag. Draußen ist es ganz still. Keine kläffenden Hunde, keine Stromaggregate, keine hupenden Autos und wenn ich das Licht lösche ist es richtig dunkel.
Traumhaft ---

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